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iusNet FamR 1/2024

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Im Namen von iusNet Familienrecht wünsche ich Ihnen auf diesem Wege ein frohes und gesundes Jahr 2024. Danke, dass Sie auch in diesem Jahr wieder dabei sind.

In der ersten Ausgabe des iusNet-Familienrecht-Newsletters des neuen Jahres präsentieren wir Ihnen drei neue Rechtsprechungen des Bundesgerichts sowie eine Kommentierung zur ZPO-Revision. Vervollständigt wird die Ausgabe mit der Vorstellung der Motion, welche die Thematik über den Einbezug der Steuern in die Berechnung des Existenzminimums nochmals aufgreift.
 

In seinem Urteil 5A_928/2022 vom 12.10.2023 erinnert das Bundesgericht daran, welche Grundsätze für das Gericht bei der Befolgungspflicht im Zusammenhang mit Gutachten gelten und welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit von einem solchen abgewichen werden kann.

Im Urteil 5A_933/2022 vom 25.10.2023 befasst sich das höchste Gericht mit der interessanten Frage nach der richtigen Berechnungsmethode bei aussergewöhnlich guten finanziellen Verhältnissen und welcher Spielraum den kantonalen Gerichten diesbezüglich zusteht.

Eine Besonderheit liefert das Urteil 5F_22/2023 vom 07.12.2023. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte im bundesgerichtlichen Urteil eine Verletzung von Art. 6 Ziff. 1. EMRK fest, woraufhin sich das Bundesgericht mit der Frage auseinanderzusetzen hatte, ob die Voraussetzungen für eine Revision i.S.v. Art. 122 BGG erfüllt sind.

Seit 1. Januar 2011 ist das Zivilverfahren in der Zivilprozessordnung (ZPO) geregelt. Mit der neuen ZPO, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, werden punktuelle Anpassungen an die Praxistauglichkeit vorgenommen. Frau Rechtsanwältin Rebecca Isenegger verschafft mit ihrem Beitrag einen Überblick über die relevantesten Neuerungen in der ZPO und kommentiert die Änderungen in kurzer Form.

Und zu guter Letzt erfolgt die Vorstellung der Motion 24.3000 vom 09.01.2024, mit welcher der Bundesrat beauftragt wird, eine entsprechende Revisionsvorlage zur Änderung des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs vorzulegen, damit die laufenden Steuern bei der Berechnung des betreibungsrechtlichen Existenzminimums künftig berücksichtigt werden.
 

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

 

Liebe Grüsse

Layla Frehner
Redaktion iusNet Familienrecht

 

 

 

Rechtsprechung

 

Kindesrecht (inkl. Kindesschutz)

Kindesrecht (inkl. Kindesschutz)

Verfahrensrecht

Verfahrensrecht
Eheschutzmassnahmen (Obhuts- und Betreuungsfragen)
BGer 5A_928/2022 vom 12. Oktober 2023
In seinem Urteil 5A_928/2022 vom 12.10.2023 erinnert das höchste Gericht daran, dass ein Gericht nach konstanter Rechtsprechung des Bundesgericht triftige Gründe nennen muss, damit es von der Schlussfolgerung eines Gutachtens abweichen kann. An sich würdigt das Gericht ein Gutachten frei. Weicht das Gericht mit dem Argument vom Gutachten ab, dass sich dieses nicht zur Obhut hätte äussern dürfen, weil es sich dabei um eine Rechtsfrage handelt, so erweist sich dies als willkürlich.

 

Ehescheidung

Ehescheidung

Eheschutz

Eheschutz

Unterhaltsrecht

Unterhaltsrecht
Vorsorgliche Massnahmen (Ehescheidung)
BGer 5A_933/2022 vom 25. Oktober 2023
In seinem Urteil 5A_933/2022 vom 25.10.2023 erinnert das Bundesgericht daran, dass die kantonalen Gerichte nicht verpflichtet sind, den Unterhaltsbeitrag anhand der einstufig-konkreten Methode zu ermitteln, wenn aussergewöhnlich günstige finanzielle Verhältnisse oder Sparquoten vorliegen. Auch sind bei solchen finanziellen Verhältnissen die Übergangsfristen für die Umstellung der Lebensverhältnisse aufgrund der Anrechnung eines hypothetischen Einkommens grosszügig zu gewähren.

 

Verfahrensrecht

Verfahrensrecht
Revisionsgesuch
BGer 5F_22/2023 vom 07. Dezember 2023
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte stellte im bundesgerichtlichen Urteil 5A_18/2017 vom 15.03.2017 eine Verletzung von Art. 6 Ziff. 1. EMRK fest. Das Bundesgericht kam zum Schluss, dass alle Voraussetzungen nach Art. 122 BGG für die Zulassung einer Revision wegen Verletzung der EMRK gegeben sind und das bundesgerichtliche Urteil gemäss Art. 128 Abs. 1 BGG aufzuheben ist.

 

Kommentierung

 

Verfahrensrecht

Verfahrensrecht
Bund
Ein Kommentar zur Revision der Schweizerischen Zivilprozessordnung
Seit 1. Januar 2011 ist das Zivilverfahren in der schweizerischen Zivilprozessordnung (ZPO) geregelt. Die ZPO ist nicht mehr wegzudenken und hat sich insgesamt bewährt. Dennoch zeigten sich über die Jahre einige Schwachstellen. Mit der revidierten ZPO, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, werden punktuelle Anpassungen zur Stärkung der Praxistauglichkeit umgesetzt. Der Artikel gibt einen Überblick über die relevantesten Neuerungen in der ZPO und kommentiert die Änderungen in kurzer Form.

 

Gesetzgebung

 

Unterhaltsrecht

Unterhaltsrecht
Bund
Einbezug der Steuern in die Berechnung des Existenzminimums
Motion 24.3000 vom 09.01.2024
In seiner Stellungnahme zum Postulat 18.4263 im Jahr 2018 äusserte der Bundesrat grosses Verständnis für das Anliegen, dass laufende Steuern bei der Berechnung des betreibungsrechtlichen Existenzminimums berücksichtigt werden können. Dennoch beantragte er deren Ablehnung. Die aktuelle Motion verlangt nun eine entsprechende Revisionsvorlage zur Änderung des Bundesgesetzes über Schuldbetreibung und Konkurs.